Woher wir kommen
Historisch betrachtet sind wir geistliche und geistige Erben von mennonitischen und baptistischen Christen aus der protestantischen Bewegung der Reformationszeit. Zu den besonderen Grundsätzen gehörte die dem Staat gegenüber ungebundene Gemeinde. Weiterhin wurde jegliche Form des Eides und auch der Militär- und Kriegsdienst abgelehnt. Der Ehe und Familie wurde immer ein besonderer Stellenwert eingeräumt, was sich auch auf die Größe der Familien auswirkte. Der christliche Wandel nach dem Wort Gottes wurde angestrebt und wenn nötig Gemeindezucht geübt, um dem unordentlichen Glied der Gemeinde zurechtzuhelfen.
Diese konsequente Lebensweise nach der Bibel traf immer wieder auf Widerstand der anderen Kirchen und des Staates. Es ging soweit, dass viele um ihres Glaubens willen getötet wurden. Somit waren unsere Vorfahren ständig auf der Suche nach einem Ort, an dem sie ihren Glauben frei ausleben konnten. Die Wanderung der gehetzten „Täufer“ ging über Friesland, Schleswig-Holstein und Hamburg nach Ost- und Westpreußen. In Preußen lebten sie jahrelang in Frieden, bis im 18. Jahrhundert die Wehrfreiheit, die ihnen gestattet war, auf dem Spiel stand.
Der Ruf von Katharina der Großen nach deutschen Auswanderern in unbesiedelte Gebiete des russischen Zarenreiches war für die Täufer ein Wegweiser Gottes. 1788 verließen die ersten Siedlergruppen Westpreußen und siedelten sich in der Südukraine an. Während der Russischen Revolution 1917 und des darauffolgenden zweiten Weltkrieges wurden sie in die verschiedenen Gebiete des Sowjetreiches vertrieben. Es folgte eine starke Christenverfolgung, die viele Opfer forderte. Viele Mitglieder unserer Gemeinde erlebten diese Verfolgungszeit mit.
In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts, als die harte Verfolgung gerade abklang, öffnete sich der Weg in den Westen und damit auch in die Glaubensfreiheit. Tausende Menschen folgten der Einladung der Bundesregierung und stellten einen Antrag auf Ausreise. 1988 erreichten die ersten Aussiedler Kierspe. 1989 wurde in Kierspe dann eine selbstständige Evangeliums-Baptisten-Brüdergemeinde gegründet. Unsere Vorfahren ließen sich durch den ständigen Druck der Verfolgung nicht von ihrem Glauben abbringen und unser Ziel ist es, an diesem Glauben auch im freien Westen treu festzuhalten.
Was wir glauben
Wir bekennen uns weiterhin zu den anfänglich beschriebenen Grundsätzen. Wir glauben, dass die Bibel mit ihren 66 Büchern die unfehlbare, bis heute bewahrte, schriftliche Offenbarung Gottes ist. Sie ist die einzige und absolute Autorität des Glaubens und des Lebens. Daher ist sie die Grundlage unseres Lebens, Denkens und Handelns.
Was wir tun
Als gemeinnütziger Verein arbeiten wir hauptsächlich an der Verkündigung und Verbreitung der frohen Botschaft der Bibel und helfen Menschen in humanitären Notlagen, vor allem in Osteuropa und Kamerun.
Unser gesamtes Werk wird von den freiwilligen Spenden und dem ehrenamtlichen, aufopfernden Dienst der einzelnen Mitglieder getragen.
Als Gemeinde ist es uns ein großes Anliegen, durch Gemeinschaft und Gottesdienst unseren eigenen Glauben an Gott und sein Wort zu fördern, andere zum Glauben an Jesus Christus zu ermutigen und den Menschen um uns herum in ihren Notlagen behilflich zu sein. Unsere Versammlungsräume nutzen wir für die verschiedenen Dienstbereiche der Gemeinde wie allgemeine Gottesdienste, Kinder- und Jugendstunden, die Lagerung humanitärer Hilfsgüter uvm.
Sie sind zu unseren
Gottesdiensten herzlich eingeladen.
Mittwoch, 19:00 Uhr
Bibel- und Gebetsstunde
Freitag, 19:00 Uhr
Bibel- und Gebetsstunde
Sonntag, 10:00 Uhr + 16:00 Uhr
Gottesdienste